Ein sonniger Tag auf der Insel

Auch wenn ich das Auto Samstag nicht haben konnte, ließen wir uns nicht davon abhalten nach Stradbroke Island zu fahren. Die Wetter App hatte am Vortag nur von Sonnenschein berichtet. 

Samstagmorgen um 7.30 Uhr sah das jedoch leider ganz anders aus. Brisbane war von einer dunkelgrauen Wolkendecke überzogen. Plus leichtem Nieselregen. Dass ich schon geduscht hatte, war dem Wettergott wohl reichlich schnuppe.

Mit dem Bus ging es dann zum Zug, nach einer einstündigen Zugfahrt ging es dann mit dem kostenlosen Shuttlebus zur Anlegestelle der Fähre.

Auf der Fähre immer noch eine dunkle Wolkendecke, auch wenn man die Sonne darüber erahnen konnte. 

Als wir dann von der Fähre auf Stradbroke Island angekommen waren, war die nächste Frage, wie kommen wir über die Insel. Wir wussten, dass es einen Bus gab, der einen über die Insel brachte. Nur leider wussten wir nicht, wie viel der Spaß kostet und wir konnten die Preise auch nirgends entdecken.

Mit 10$ Cash in de Täsch sind wir dann einfach mal auf gut Glück in den Bus gestiegen und haben unsere liebsten Dackelmienen aufgesetzt. Im Endeffekt kamen wir mit den 10$ wenigstens noch bis zum anderen Ende der Insel. Ob wir aber dort auch einen Geldautomaten finden würden, um  Geld zu ziehen, damit wir auch wieder bis zur Fähre kamen, stand zu dem Zeitpunkt noch in den Sternen. 

Wir nahmen dann den Bus bis zum nördlichsten Punkt der Insel, zum "Point Lookout". Denn an der Fähre zu bleiben und nichts zu sehen, war ja keine wirkliche Option. 

Glücklicherweise war an Point Lookout dann auch schnell ein Geldautomat gesichtet. Die Fahrt bis zur Fähre zurück am Nachmittag war schon mal gesichert. Für mich Planungsmensch sehr beruhigend.

Am nördlichsten Punkt der Insel gab es einen Wanderweg, der oberhalb entlang der Küste führte. Ausnahmsweise mal nicht so viele Treppen und kein Klettern. Gemütlicher Spaziergang mit herrlichem Ausblick und frei lebenden Kängurus, die sich die Sonne - die sich inzwischen ein wenig blicken ließ - auf den Pelz schienen ließen.

So türkis blaues Meer hatte selbst ich hier in Australien schon länger nicht mehr gesehen.

Nach dem der der Weg entlang der Klippen beendet war, gingen wir noch eine Runde zum Strand. Mit hoch gekrempelten Hosen waren wir ganz mutig, testeten mit den Füßen die Wassertemperatur und bedachten dummerweise nicht die unberechenbaren Wellen. Eine Minute später war meine Hose bis zu den Knien nass. Da sieht man den Vorteil von Männerjeans im Gegensatz zu meinen Röhrenjeans. Diese kann man höher schieben als enge Jeans. Camerons Beine waren zwar auch nass bis zu den Knien - jedoch ohne Hose. 

Da die Sonne aber immer mehr zum Vorschein kam, gehörte die nasse Hose auch schnell wieder der Vergangenheit an.

Wieder an der Bushaltestelle angekommen, hatten wir genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst. Auf dem Verbindungsplan stand: Nächster Bus zum westlichen Amity Point fährt in 15 Minuten. Sagen sie dem Busfahrer einfach wo sie aussteigen möchten. 

Leider erwischten wir einen Arschloch Busfahrer. Dieser meinte nämlich, dass der nächste Bus zum Amity Point erst anderthalb Stunden fahren würde. Zur Erklärung. Die Fähre legt ganz unten an der Insel an. Von da aus gibt eine Straße die einmal bis zum nördlichsten Punkt fährt, dem Point Lookout. Auf halber Strecke dieser Straße gint es dann eine Abzweigung die bis zum westlichsten Amity Point fährt.

Das heißt der Bus fährt eh an dieser Bushaltestelle vorbei und müsste nur die Bremse drücken und die Türen öffnen. Aber Arschloch Busfahrer machen das aus Prinzip nicht. Cameron nannte ihn noch liebevoll "Jackass", was übersetzt wohl noch ein wenig netter ist als "Asshole" ist und nur "Esel" bedeutet. Ich blieb bei Arschloch. Wir also wieder raus aus dem Bus.

Was machen wir jetzt anderthalb Stunde? Ab zum Strand, bis auf die Unterwäsche ausgezogen und ein wenig Sonne tanken.

 

Um 15.10 Uhr noch einmal zur Bushaltestelle. Der Bus kam um 15.20 Uhr. Wieder mit dem gleichen Busfahrer. Das kann ja heiter werden. Wir bezahlen für zwei Personen die Hinfahrt zum Amity Point und auch direkt wieder die Rückfahrt von da bis zur Fähre. 

Während wir im Bus stehen, wird mir klar, dass es sich kaum noch lohnt bis zum Amity Point zu fahren, da der Bus erst wieder zurück bis zur Fähre fährt und uns erst auf dem Weg hoch an der Abbiegung zum Amity Point rauslassen würde. Bis wir aber dort ankämen, hätten wir nur noch 15 Minuten bis der letzte Bus von dort aus wieder zur Fähre fährt. Das war mir zu knapp.

Was wäre, wenn wir diesen Bus verpassen? Müssten wir in der Wildnis schlafen und würden von Schlangen gefressen werden? Nein, danke.

Cameron bot sich netterweise an, mit dem Busfahrer zu sprechen und zu fragen, ob wir die 10$ zurück bekommen, die wir zu viel bezahlt hatten. Aber wie man sich ja denken kann: Arsch bleibt Arsch. Die 10$ blieben in der Hand des Busfahrers.

Müde von der Sonne und mit ein wenig geröteten Gesichtern ging es dann mit der Fähre zurück zum Shuttlebus, von da aus zum Zug und mit dem Zug direkt weiter in die Stadt, in der ich mich noch mit Lisa und Johanna traf, um ein leckeres Eis zu essen und ein wenig über den asiatischen Noodle Market zu schlendern. 

Sonntag ging es zum Whale Watching an die Gold Coast. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

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