Fraser Island

Samstagmorgen ging es von Noosa aus nach Fraser Island, beziehungsweise nach River Heads, einem Mini-Dorf, in dem wir unser Auto stehen lassen konnten, um mit einer Fähre nach Fraser Island überzusetzen.


Fraser Island ist die größte Sandinsel vor Australien. Auf einer Seite der Insel, die, die zum offenen Meer zeigt, gibt es einen 75 Meilen Strand, den man mit dem Auto entlang fahren kann, auf der anderen Seite fast nur Strände, die für Autos  nicht zulässig sind. 

Da wir erst nachmittags angekommen sind -auf der Überfahrt haben wir Delfine gesehen-, sind wir nach Ankuft noch kurz in den Pool gesprungen, ich habe mich eine Stunde auf's Ohr gehauen, während meine Eltern das Resort etwas erkundet haben und um  19 Uhr wollten wir eine "Nachtführung" mitmachen. Ja, genau Nacht war es nun wirklich noch nicht, aber da in Australien (ich kann nur von der Ostküste ab Brisbane sprechen) schon immer gegen viertel nach 6 abends die Sonne untergeht, ist es um 19 Uhr schon stockeduster. Als wir an den Treffpunkt kamen, wurde uns schnell klar, dass das ganze ehr zur Kinderbelustigung dienen sollte, aber gut. Bezahlt, war bezahlt.

Im Endeffekt war es doch ganz interessant, auch wenn wir nicht so viele Tiere gesehen hatten, wie uns vorher versprochen worden war.

Am nächsten Tag ging unsere geführte Tagestour schon um viertel vor 8 morgens los. Wieder viel zu früh aufstehen, aber was macht man nicht alles, um viel zu sehen.

Unser Guide Peter Meyer aus Essen -Eltern vor 40 Jahren nach Oz ausgewandert- war unser Guide. Klasse Typ! Wusste alles, und hat uns echt unterhalten.

Diesmal hatten wir zum Glück keine Tina, wie auf Moreton sondern, einen großen Bus, der zwar auch ordentlich auf den  Sand"straßen" geschaukelt hat, aber uns wenigstens keine Hinternschmerzen verursachte. Obwohl... eine wurde seekrank und  hat im Bus gekotzt. Die durfte danach vorne neben Peter sitzen.


Als erstes ging es an den Lake McKenzie. Ein riesiger Frischwasser See, wie eine Art Pool ist, da der Untergrund aus einer Materie besteht, die kein Wasser aufnimmt. Das heißt, Seegröße wird nur durch Verdunsten und neues Regenwasser bestimmt.

Ich dachte aber eigentlich immer, dass Regenwasser dreckig wäre. 

Dieser See, war klar, klarer als Leitungswasser. Guckt euch die Bilder an, es sieht aus, als ob wir in einem Pool gewesen wären und nicht in einem See.

Und auch hier, nur wir, also die Busladung an Leuten und ansonsten nur noch eine kleine Gruppe, die aber so weit von uns war, dass man sie kaum als Menschen identifizieren konnte.


Eine Stunde später ging es dann weiter zur Central Station. Um 1900 stand dort ein größeres Dorf, das hauptsächlich von Holzfällern und deren Familien bewohnt wurde. Es gibt auf Fraser Island nämlich einen Baum, der nur dort wächst und auch heute noch sehr beliebt für Holzmöbel ist.


Von der Central Station sind wir eine halbe Stunde an einem kleinen Fluss entlang gegangen durch den Regenwald. Der Fluss auch wieder so klar, als ob das Wasser gerade aus dem Wasserhahn kommen würde. Wahrscheinlich sogar eher noch klarer.

Fraser Island hat ein immenses Grundwasservorkommen. Alles, was auf Fraser Island Süßwasser braucht, muss kein Regenwasser auffangen, sondern bedient sich am Grundwasser.


Vom Regenwald aus ging es wieder querfeldein zum Lunch. Mein Vater war damit schon früher fertig als wir und ist runter zum Strand gegangen. Da war es ihm als einzigem vergönnt einen Dingo zu sehen. Aber gut, gönnen kann ich ja.

Am 75 Meilen Strand haben wir dann zwischendrin einen kurzen Stopp gemacht und zwei - wie nennt man das heute? - eher metrosexuelle Piloten mit weißen Kniestrümpfen und knie langen Falthosen haben uns erklärt, dass sie uns gegen  ein gewisses Entgelt mit auf einen 15 minütigen Rundflug in ihrer Einpropeller-Maschine nehmen.

Mama hatte die Spendierhosen an und da Papa Bilder machen musste, sind Mama und ich dann in das kleine Ding rein und durften Fraser Island und die Küste von oben sehen. Hier war es Mama vergönnt einen Hai zu sehen. Und was habe ich gesehen?

Nichts. Aber ich kann ja gönnen.


Als wir dann wieder sicher am Strand gelandet waren -es gibt auf der Welt nur zwei Orte, an denen man am Strand abheben und landen darf, Fraser Island und irgendwo in Schottland- sind wir zu einem großen Schiffswrack gefahren, dass da seit 1935 liegt, nachdem es eigentlich von Australien zur Demontage nach was weiß ich nicht wo gezogen werden sollte.

Leider gab es  in der Nacht wohl einen heftigen Sturm und da die Schiffsschrauben auch schon abmontiert worden waren, dachte sich das Schiff, dass es sich mal losreißt und sich auf den Weg zum Strand von Fraser Island macht. Vor dem Entschluss zur Demontage diente es als Passagierschiff zwischen Australien und Neuseeland.


Leider fing es auf dem Weg zum Wrack an heftig zu regnen. Aber man ist ja nur einmal da und den Bikini hatte ich eh an. 

Also Oberteil aus und raus aus dem Bus. Und ich bin immer noch der Meinung, dass es in Australien nur Tropfen gibt, die mindestens 10 mal größer sind als die Tropfen in Deutschland.


Vom Wrack aus ging es zu Eli Creek. Ein kleiner Fluss, der ca 7 km lang ist und auf dem man sich mit einem Gummiring unter dem Hintern mit der Strömung runter zum Strand treiben lassen kann. Auch hier wieder: Man ist ja nur einmal hier.

Mama und ich also raus in den strömenden Regen und los. Wenn schönes Wetter gewesen wäre, hätte nur noch ein Cocktail in der Hand gefehlt.


Als letzte Station ging es noch zu einer großen Sanddüne im Inneren der Insel. Ähnlich wie auf Moreton Island. Auf dem Weg zurück zum Resort haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp an einer Aussichtsplattform gemacht.


Wusstet ihr, dass die ganzen Strand Szenen von "Der Fluch der Karibik" alle in Queensland an den Stränden gedreht wurden bzw. werden? Bei so einer Aussicht, kann ich man sich das sehr gut vorstellen, dass Captain Sparrow gleich um die Ecke  gelaufen kommt - gejagt von ein paar Ureinwohnern.


Am nächsten Morgen ging es dann zurück aufs Festland.

Die nächsten zwei Tage und 3 Nächte haben wir eigentlich nur im Auto verbracht mit Zwischenstopps in Bundaberg, Agens Water, Town of 1770 und Capricorn Caves.


Im nächsten Beitrag gibt es dann hoffentlich ein paar Bilder von Herrn Platypus.

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