Reiten, Surfer, Strafe zahlen?

So, jetzt komme ich auch mal dazu, mein Erlebtes von letztem Wochenende hochzuladen.

Irgendwie war es diese Woche was stressig. Okay, Mittwoch, Donnerstag und Freitag mag ich es einfach lieber morgens auch noch eine Runde neben Marcus zu schlafen, wenn er so gemütlich im Bett liegt, als irgendwas am PC zu machen.  Aber danach habe ich immer was zu tun. Küche aufräumen, die einfach jeden Morgen aussieht, als hätte ein Orkan gewütet.  Aber wenn man sich dranhält, dann ist zumindest das Wohnzimmer und die Küche nach einer Stunde aufgeräumt und gekehrt. Meistens mache ich auch noch was die Wäsche.

Und Freitagabend hatte ich leider keine Zeit, deswegen jetzt mit ein bisschen Verspätung.


 Freitag, der 13. - Sonntag, den 15.März

Unglaublich, aber wahr. Freitagabend kam ich sogar püntklich um 18.30 Uhr hier los. Erstes Wochenende in Anjas Campervan. Vielleicht war Anja deswegen ein wenig verpeilt an dem Abend. Noch kurz zum Kmart ein paar Sachen umtauschen und schon ging es in Richtung Autobahn. Anfangs gar nicht so einfach mit einem Kleintransporter. Ich beneide Anja da nicht. Also um den Wagen schon, aber nicht ums Fahren an sich.

Auf der Autobahn hatte der Motor dann die Lautstärke eines Düsenjets beim Start. Mit Unterhalten war da nicht viel. Anschreien ging da schon besser. Aber gut, war ja nur ein bisschen mehr als eine Stunde Fahrt. Ließ sich aushalten. Warum der Motor so laut war, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Anja hatte den Wetterbericht gelesen und ihre Regenjacke eingepackt. Dummerweise hatte sie leider vergessen mir Bescheid zu sagen. Und ich hatte den Wetterbericht nicht gelesen. Top.

Kamen dann um 22.30 Uhr an. Die Frage: Wo müssen wir hin? Absolute Ratlosigkeit. Erstmal aussteigen und umgucken - 200 Meter vom Auto entfernt. Es tröpfelt. Oh oh.  In der nächsten Sekunde schüttete es. Sprint zum Auto und hat es was genützt? Nein. Nass im Auto gucken wir noch einmal, ob wir an der richtigen Fähre sind. Nein, müssen zum anderen Ende der Stadt.

Zum Glück ist Noosa nicht so groß. Einmal kurz hingefahren, um festzustellen, dass es eindeutig zu duster ist, um hier zu übernachten. Wieder zurück zum Parkplatz der anderen Fähre.


Morgens aufgewacht, Frühstück mit Graubrot. Jeah. Danke, Aldi!

Danach dann wieder in Richtung Fähre unterwegs mit ganz vielen Warnschildern am Rand, dass man bloß vorsichtig fahren soll, wegen der Koalas, die hier auch wohnen! Trotz langsamen Fahrens und genauer Musterung der Bäume, keine Sichtung von den knuffig grauen Tieren. Schade, aber als Koala würde ich mich in freier Wildbahn wahrscheinlich auch nicht genau auf einen Baum, neben einer Straße mit Autos hocken, um dann von den Menschen beglotzt zu werden.


Unsere Schlafstätte

An der Fähre angekommen, entdecken wir zwei Pferdeanhänger, die auch rüber wollen. Ui, vielleicht sind das ja unsere Pferde. Waren es dann auch, wie wir eine halbe Stunde später feststellten. Vorher musste ich Anja aber noch vor einem Herzinfarkt bewahren, indem ich ihr Portemonnaie fand, welches sie panisch suchte, während wir in der Schlange vor der Fähre warteten.

Ab auf die Insel. Ins Nichts.

Ab aufs Pferd!

Menschenleerer Strand! - Unbeschreiblich. Das muss man selbst erleben. 

Durchs Wasser reiten. Die Wellen waren riesig. Und von wegen Regen. Wind und Sonne... herrlich!

Schon nach der Hälfte der Zeit merke ich, dass ich spätestens den Tag darauf meine Waden und meine Hinternknochen schmerzlich spüren werden. Duke ist ohne Sattel ganz klar bequemer! Und der hätte am Strand seinen Spaß gehabt!

Aber den habe ich nun mal leider nicht mehr in den Koffer bekommen. Nun gut, man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

Danach mit der Fähre wieder aufs Festland, zum Einkaufszentrum. Für Anja nach einer Bikinihose gucken, denn sie hatte ihren Bikini vergessen. Man kann alles vergessen, aber doch nicht den Bikini! Nicht bei so einem Wetter. Aber Anja kann das. Und da sie eh noch ein Bandeau-Oberteil dabei hatte, sollte es nur eine Hose werden. Leider aber keine im passenden Preisrahmen gefunden. 

Also kein Strand heute. Ok, ist eh zu heiß.

Es gab aber dann anstatt einer Bikinihose noch Fast Food für fünf Dollar und 50er Sonnencreme. Niemals mehr Sonnenbrand wie beim letzten Mal.

Auf nach Noosa Heads. An dem Wochenende gab es einen Surf-Wettbewerb. Schön. Aber heißt für uns: Keine Chance auf einen Parkplatz weit und breit. Halbe Stunde rum gekurft, bis wir dann was weiter im Wohngebiet geparkt haben. Parken darf man da ja, aber man darf unter keinen Umständen die Augen zumachen, dann ist es illegales Campen. Wollten ja zumindest nachmittags wirklich nur parken.

In Noosa ein bisschen gebummelt, weiter auf der Suche nach einer Bikinihose. Wieder erfolglos. Noch viel teurer als im Einkaufszentrum. Am Strand was auf die schmerzenden Hinternknochen gesetzt und danach noch mit dem Auto hoch zum Aussichtspunkt am Anfang des Nationalparks. 

Es dämmert. Auf Anhieb einen Parkplatz gefunden, oh Wunder. 

Noosa Beach

Neben uns sitzt ein Hippie mit ziemlich vergammelten Zähnen. Ist es gemein zu sagen, dass es mir ganz schwerfällt, solche Leute anzugucken, geschweige denn mich mit ihnen zu unterhalten? Das hat Anja dann glücklicherweise für mich übernommen. Hier nochmal: Danke, Anja!

Ein paar Fotos vom Meer und den Surfern gemacht. Wenn auch was unterbelichtet (also die Fotos, nicht die Surfer), doch ganz nett.

Plötzlich springen Delfine direkt vor den Surfern. Ich natürlich nicht darauf vorbereitet, verpasse den Moment mit der Kamera einzufangen. In solchen Momenten wird einem nochmal wirklich bewusst, wo man eigentlich gerade sitzt und wie toll die Aussicht und der Moment ist, vor so einer Kulisse zu sitzen. Bilder können das ganze einfach gar nicht in dem Ausmaß widerspiegeln.

Im Dunkeln dann mit dem Auto zurück zu den öffentlichen Duschen am Strand. Wenn man von der Sonne aufgewärmt tagsüber darunter hüpft, ist es sicherlich ganz angenehm eiskaltes Wasser auf der Haut zu spüren. Doch abends, wenn man sich "bettfertig" machen möchte, wäre lauwarmes Wasser doch ein bisschen schöner gewesen. Und auch mit stärkster Vorstellungskraft wurde das Wasser einfach keinen Grad wärmer. Deswegen nur schnell drunter - meine Haare mussten diesmal halt auf die Spülung verzichten - und Zähne zusammenbeißen oder kurz schreien. So hat es Anja gemacht. Gibt ja immer mehrere Möglichkeiten.


Auf dem Parkplatz noch ein bisschen mit geöffnetem Kofferraum rum gechillt und der Livemusik gelauscht, die in der Nähe gespielt wurde. 

Dann zurück zum Parkplatz von der Nacht zuvor.

Nächster Morgen: Ich schon relativ früh wach, mache mir die Haare, so gut es geht im Außenspiegel. Anja liegt noch in Schlafklamotten unter der Decke, hält ein Truck neben uns. Kein gutes Zeichen. 

Noosa Council.

Ganz klar schlechtes Zeichen.

Anja hat nur noch Zeit sich aufzusetzen, schon steht der nette Herr neben uns und erklärt, dass wir hier nicht übernachten dürften, sondern eine der , auf dem Zettel angegebenen, Adressen für die Nacht aufzusuchen hätten. Außerdem steht auf dem Wisch noch, dass es uns beim nächsten Mal illegal campen bis zu $6000 kosten kann, wenn wir erwischt werden. Unser, bzw Anjas Auto wäre jetzt registriert.

Nächstes Mal also Campingplatz.

Schwein gehabt! Der nette Herr vom Council hätte uns jetzt schon ein Verwarngeld von knapp $560 abknöpfen können, aber da sind die Australier einfach nicht so genau wie die Ordnungshüter in Deutschland. Unser Glück.

Um 9 Uhr dann nochmal zum Einkaufszentrum eine Bikinihose kaufen. Eine günstigere hatten wir eh nirgendwo gesehen. Der Plan danach: Nochmal zum Noosa Nationalpark, dort parken und ein bisschen rumlaufen bis mittags. Dann auf den Heimweg machen und zwischendurch noch an ein paar Stränden vorbei schauen.

Da aber immer noch der Surf-Wettbewerb stattfand, gab es für uns oben am Aussichtspunkt leider keinen Parkplatz. Schade. Und da der Nationalpark erst oben nach einer ca 5 km langen Passstraße anfing, fiel unten parken und zu Fuß laufen für uns auch flach.

Planänderung: Mit dem Auto die Küste entlang in Richtung Brisbane.

Erster Stopp: Peregian Beach. Schöner Strand, groß, lang, wenig Leute, nur viele Quallen. Also lehnte ich eine Abkühlung im Meer dankend ab.

Zweiter Halt: Coolum Beach. Auch schön, groß, und auch wenig Menschen. Vielleicht ein paar mehr als am ersten Strand, aber alles noch an zwei Händen abzählbar. Und keine Quallen (zumindest nicht gesehen).

Dritter Stopp: Mooloolaba Beach. Hier war kurz vorher ein Triathlon zu Ende gegangen. Viele Menschen, ein paar mit Zahlen auf den Armen. Das waren wohl die Verrückten gewesen, die in der Hitze bei dem Spaß mitgemacht haben. 

Der Strand war von den dreien an denen wir einen Stopp einlegten, der einzige, der einem Urlaubsstrand am nächsten kommt. Ich kannte vorher immer nur Strände in Italien, Spanien, Frankreich, Kroatien. Wo man halt zwischen einer Masse von Leuten liegt (- so wie oben auf dem Bild in Noosa am Strand). Aber die meisten Strände hier sind einfach fast leer und das gibt einfach ein ganz anderes Bild. Wesentlich angenehmer, wenn man nicht so viele Leute in Schwimmsachen sehen muss, die man auch eigentlich gar nicht sehen möchte. Aber eben oft doch ertragen muss, wenn man auch zum Strand möchte.

Nach dem dritten Stopp ging es dann Richtung Brisbane. Eigentlich ohne Zwischenstopp. Genau, eigentlich. Hätte die nette Ölleuchte nicht plötzlich angefangen zu leuchten.

Im Internet steht: Wenn die Ölleuchte angeht, unverzüglich anhalten und Öl nachfüllen, sonst droht Motorschaden.

Ok, dem Rat sollten wir Folge leisten. Zum Glück gab es im Campervan noch ca. einen halben Liter Öl, den wir nachfüllen konnten. Das wäre es sonst echt gewesen. Bye bye Campervan.


Aber so, nach Nachfüllen, mussten wir uns auch nicht mehr Anschreien, während der Fahrt. Oh Wunder, was Öl im Auto alles bewirkt. Okay, leise ist der Wagen immer noch nicht. Aber zumindest klingt er nicht mehr wie ein Düsenjet.

Ab da an ging es dann ohne weitere Probleme (welche Probleme?) nach Hause. Keine Mautstraßen, kein Verfahren, keine Pannen. Bis auf weiteres.


In der Bildergalerie gibt es auch noch einige neue Bilder!

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