knapp 7 Std x 3 + Wartezeit

Samstagmorgen natürlich wieder viel zu spät. Alles. Wollte eigentlich schon wesentlich früher als 11.30 Uhr bei meinen Eltern sein. Wann war ich da? 11.20 Uhr.

Okay, im Nachhinein vielleicht gar nicht so schlecht. Mama hatte weniger Zeit zu weinen. Fazit: Ich habe auch nur kurz geheult, dann ab ins Auto. Nadja noch eingesammelt und los gings. Am Flughafen hatte ich dann ein flaues Gefühl im Magen, für das ich noch nett von meinem Vater ausgelacht wurde.

Wir warten schön zu dritt vor der Sicherheitskontrolle. Haben noch ein bisschen Zeit. Ich werde aber so langsam nervös und habe keine Lust aufgerufen zu werden. Denke schon,  dass Papa den Abschied hinauszögern möchte. Von wegen, falsch gedacht. Auf den letzten Drücker kommen meine Cousinen nach zweistündiger Fahrt mit der Bahn an, um mich zu verabschieden. Sehr lieb!

Nach der Sicherheitskontrolle, also eigentlich auch schon währenddessen läuft alles glatt. An der Passkontrolle guckt der nette Herr mit dem grimmigen Ausruck auf meinen Pass und fängt an zu telefonieren. Das flaue Gefühl im Magen wird dadurch nicht besser. War aber anscheinend wegen dem sympathischen Herrn vor mir, der sogar mit Polizei begleitet wurde. Ich also durch gewunken, alles gut.

Im Flieger: Economy Class, man kann ja kein Geld scheißen. Aber jetzt mal ehrlich, wie machen das große Leute über eine lange Dauer? Ich habe als Stöpsel ja schon Probleme, mich bequem zu platzieren. 

 

Düsseldorf - Dubai

Bisschen mehr als sechseinhalb Stunden Flug. Abgesehen von der Beinfreiheit für lange Beine, hat Emirates echt was zu bieten. Sage ich jetzt einfach mal so. Ich, die das eigentlich nur mit einem Langstreckenflug an die Westküste der USA vergleichen kann. Beim USA Flug gab es genau 10 Filme. (Unter anderem "Wer ist Hannah?" und "Wasser für die Elefanten". Kann ich übrigens beide empfehlen. "Wasser für die Elefanten aber ein bisschen mehr). Und bei Emirates über 460! Filme + Musik + Nachrichten +  Kameras rund ums Flugzeug. 

Essen im Flugzeug war okay. Gut wäre übertrieben. Hauptsache es gab ein Kissen und eine Decke. Das reicht mir. 

In Dubai erstmal die Uhr 3 Stunden weiterdrehen und ein paar mehr Grad zur Temperatur dazu packen. 12 Uhr nachts und eine angenehme Außentemperatur von 24 Grad Celsius. 20 Minuten mit dem Shuttlebus vom Flugzeug aus zum Gebäude fahren, der Beschilderung "Connections" folgen (wurde im Flugzeug für Ratlose wie mich in einem schönen Video erklärt) und dann nein, nicht zu Fuß, sondern mit einer der U-Bahnen unter dem Flughafen zu Gate A11 fahren. Zwischendurch komme ich noch an zwei schönen innenliegenden Wasserfällen und vielen sehr freundlich grinsenden Mitarbeitern vorbei.

Inzwischen auch schon in Gate A11 angekommen, sitze jetzt hier und warte darauf, dass es von hier aus weiter nach Singapur geht.  Hoffe nicht, dass ich da auch auch nochmal aussteigen muss. Im Ticket steht zumindest "kein Umstieg nötig". Obwohl Beine vertreten wahrscheinlich doch gar nicht so schlecht wäre, trotz meiner hübschen Kompressionsstrümpfe, die mir gefühlt ehr das Blut ab der Wade abschnüren, als zirkulieren lassen. 

Jetzt noch ein paar andere Sprachen anhören, ein paar andere Gerüche von Menschen mitnehmen, die einen umgeben - ob man möchte oder nicht - und dann geht es weiter. 

Es könnte sogar sein, dass ich zufällig einen Fensterplatz erwischt habe, obwohl ich Ratlose natürlich vercheckt habe, mir für den Hinflug einen Platz zu reservieren. Dafür habe ich beim Rückflug meinen Platz jetzt schon sicher, ich kenn mich ja. 

Auch wenn ich meine super duper Geschichten erst ein bisschen später online stellen kann, als ich sie geschrieben habe, werde ich den Beitrag immer mit dem Tag datieren, an dem ich die paar Zeilen auch geschrieben habe. Ist logisch, oder? 

 

 

Dubai - Singapur

Nächster Zwischenstopp Singapur. Nach knapp 7 Stunden Flug. Bequem ist wirklich was anderes. Und ich musste natürlich aussteigen. Nur um ca. eine Stunden später wieder in das gleiche Flugzeug einzusteigen. Aber vorher noch ein zweites Mal mein Gepäck kontrollieren lassen. Hier stehen übrigens so schöne Maschinen. Sobald man einen Schritt auf den Flughafen macht, wird man gescannt. Und zwar deine Körpertemperatur, du könntest ja Fieber oder schlimmeres haben. Sieht sehr seltsam aus.

So, jetzt noch einmal auf den bequemen Platz und dann habe ich es (schon) geschafft. Mit Fensterplatz und so war wohl auch leider nichts. Sitze zwischen einer alten schnarchenden Dame und einem netten älteren Herrn, wobei ich glaube, dass Frau Schnarch in Singapur bleibt. Dann kann ich mich auf einen neuen SItznachbarn freuen. 

Kein Fensterplatz bedeutet leider auch, keine schönen Bilder mit vielen kleinen Lichtern, wenn ich Brisbane von oben sehe.

Ortszeit 15:10 und 27 Grad Celsius Außentemperatur sagt die Anzeige im gekühlten Flughafen. 

In 5 Minuten geht das Boarding wieder los und ich freu mich auf meinen Sitzplatz - nicht. 

 

 

Singapur - Brisbane

Noch einmal 7 Stunden. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass ich SO lange fliege. Ich wusste, dass es lange ist und ja ich wusste auch eigentlich wie viele Stunden es ungefähr sind, aber gefühlt waren es mindestens doppelt so viele wie 20 1/2 Stunden.

Neuer Sitznachbar war ein junger Chinese. Die nette Dame hat wohl das Schnarchen einfach an Ihn weitergegeben. Oder wahrscheinlich war das der Platz, der das Schnarchen für sich reserviert hat.

Während des Fluges erstmal 2 kleine Sicherheitskarten ausfüllen. Eine, auf der ich ankreuzen muss, ob ich in den letzten 21 Tagen in einem afrikanischen Land war, Ebola sei Dank und eine auf der ich das gleiche noch mal eintragen musste + ob ich irgendwas an Lebensmitteln, Alkohol, oder tierischen Sachen einführen möchte. Nein, möchte ich nicht. Unterschrieben. Fertig. Hoffentlich lassen die mich rein.

Das sind auch noch meine Gedanken, als ich aussteige - glücklich darüber, in nächster Zeit erstmal in kein Flugzeug mehr steigen zu müssen. Ich habe meinen Reisepass, meine Boardingkarten, meinen Ausdruck über die Bestätigung meines Visums (auch wenn das eigentlich elektronisch mit meinem Reisepass verbunden sein sollte, sicher ist sicher) und meine beiden schönen Sicherheitskarten zu einem schönen Bündel gepackt. Dieses Bündel bekommt die Beamtin an der Kontrolle erst einmal von mir zugeschoben, mit der Bitte, sich einfach das rauszusuchen, was sie denn braucht, damit ich ins Land darf.

Diesmal kein komischer Blick und kein Telefonat. Beruhigt mich schon mal. "You are from Germany?" ist die einzige Frage, die ich wahrheitsgemäß mit "Yes" beantworte. Und schwupps, bin ich ich durch. Die Sicherheitskarten darf ich noch 4 mal vorzeigen, bevor ich dann an der Gepäckausgabe stehe. Noch einmal hoffen. Hoffentlich ist mein Koffer heile mit mit mir in Brisbane gelandet. Ja, ist er, gut, sehr gut, somit habe ich alles zusammen, was ich brauche. 

Jetzt durchläuft mein Gepäck nur noch einmal einen riesen Scanner. Vielleicht schmuggel ich ja so gut, dass es Ihnen in Düsseldorf, Dubai und Singapur nicht aufgefallen ist. 


Ortszeit 1:45 Uhr nachts, Außentemperatur 29 Grad und richtig hohe Luftfeuchtigkeit.

Tada, da stehe ich nun in Brisbane am Flughafen und sehe keine rosa Blumen, wie versprochen. 5 Minuten warten, immer noch keine Blumen mit der dazugehörigen Frau. Mh, was mache ich jetzt? Ah, gut, dass du wenigstens eine Nummer in deinen Kontakten abgespeichert hast, die Sarah dir per Mail geschickt hat. Weil, auf meine Mails kann ich über's Handy leider auch nicht zugreifen, da mein WLAN im Flughafen leider nicht funktioniert - aus welchem Grund auch immer. 

Nummer gefunden, anrufen, es klingelt. Sarah geht auch dran. Schon mal sehr gut. Mark holt mich ab und ist ein bisschen zu spät, aber er ist auf dem Weg. 


Alles gut, ich muss nicht auf dem Flughafen schlafen. Aber ich muss schlafen und zwar schnell.

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