Spießer, Abenteurer oder Doch wer Anderes?

9 Tage

Mir geht die Flatter. Aber sowas von. Ab auf die andere Seite der Welt. Ja klar ist es weit, aber ich fahre ja nicht mit einem Eselkarren und schwimme auch nicht durch das Meer. Ich fliege. An einen schönen Ort, zu einer sehr netten Familie.

Und danach?

Viele in meinem Alter wissen schon, was sie wollen. Oder haben es sogar schon erreicht. Ich gehöre leider nicht dazu. Oke, ich meine zu wissen, was ich möchte, aber ich weiß ganz sicher, dass ich auch noch ganz viel andere Sachen möchte. Zumindest ausprobieren. Immer eine Tür offen halten, mich noch nicht wirklich für eine Sache entscheiden. Vielleicht ist es ja die falsche Sache, für die ich mich entscheide. Vielleicht sollte Plan A doch mein Plan B sein und andersrum. Ich plane wahrscheinlich eh zu viel. Was mache ich, wenn ich etwas anfange und es gefällt mir nicht? 

Habe ich zu hohe Ansprüche, wenn ich sage: Das was ich mache, soll mich erfüllen? 

Ich habe schon viel gemacht, aber wenig davon hat mich erfüllt, mich zufrieden gemacht. Meine Eltern sagen immer, dass ich zufrieden war, als ich mein BFD an der Kleebachschule gemacht habe. 

Aber ich erinnere mich nicht mehr an das Gefühl. Es war schön, ja, aber schön sind viele Sachen.

Ich möchte, dass man Erinnerungen und Gefühle in Gläser packen kann. Ich würde mir das Glas mit der Beschriftung Gefühl Kleebachschule nehmen, es aufdrehen, einmal tief einatmen und schon wüsste ich, ob mein Plan A wirklich mein PLan A sein sollte.

Aber da Gefühle und Erinnerungen nun mal verblassen, weiß ich leider nicht, ob ich an der Kreuzung rechts gehen soll (Richtung Spießer), links (Richtung Abenteurer) oder doch geradeaus. Da steht nämlich noch gar nichts auf dem Wegweiser.

Vielleicht sollte ich mir den Wegweise selbst beschriften mit: Erstmal machen - und dann weiter gucken. Ändern kann ich immer noch was.

Zurzeit komme ich mir so vor, als ob ich nie nie nie irgendetwas 40 Jahre am Stück machen könnte. Tag für Tag mit 6 Wochen Urlaub im Jahr. Das wäre der Spießer. Kennt ihr, oder?

Rumreisen, was erleben, sehen. Das wäre der Abenteurer. Aber wie Geld verdienen? Von Tag zu Tag mit der Hand in den Mund leben? Kennt ihr sicherlich auch.

Ich denke ich nehme vorerst die Richtung: Erstmal machen - und dann weiter gucken.

Da ich einen wasserlöslichen Stift genommen habe, kann ich es mir später eh einfach nochmal umschreiben.

So ist es am besten. Schritt für Schritt und doch über den Tellerrand hinausschauen, um alle anderen Richtungen doch noch in Erwägung ziehen zu können.

Ist doch gar nicht so schlecht mehrere Optionen, zumindest im Kopf, zu haben. 

Den Blick immer nach vorne.

Oder wie das schöne Sprichwort sagt: Da, wo eine Tür zugeht, öffnet sich auch wieder eine andere.

Jetzt geht es erstmal ans andere Ende der Welt. Aber vorher noch packen.

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